Gigaset Elements: Alarmanlage mit App und Kamera


In unserer digitalisierten Welt hat das Smartphone einen festen Platz in unserem Alltag eingenommen. Es bietet Zugang zum gesamten Internet, kann Glühbirnen per WLAN steuern und vieles mehr. Jetzt kann es sogar über eine App kontrollieren, ob jemand Ihr Zuhause betreten hat. Gigaset, ein Tochterunternehmen von Siemens, hat erkannt, dass Schnurlostelefone nicht mehr die Hauptattraktion sind und hat begonnen, sogenannte Home Sensoren zu entwickeln.

Ich habe vier Wochen lang ein Set getestet, das aus den Komponenten base, door, motion und window besteht. Davon war ich zwei Wochen nicht in der Wohnung. Eine ideale Situation, um einen ersten Eindruck zu gewinnen.

Wie funktioniert das Ganze?

Das Konzept ist relativ einfach: Eine Basisstation wird an den Router angeschlossen und stellt eine Verbindung zu beliebig vielen batteriebetriebenen Sensoren her, die Sie mit Klebeband oder Schrauben an Türen, Wänden oder Fenstern befestigen können. Es ist auch die Camera 2.0 im Angebot.

Inbetriebnahme und Kalibrierung sind wirklich einfach zu handhaben

Die Sensoren funktionieren ähnlich wie eine Wiimote über Beschleunigungssensoren. Der Türsensor „Door“ wird kalibriert, indem man zuerst die Tür schließt und dann öffnet. So kennt der Sensor beide Zustände der Tür. Starke Erschütterungen werden als Einbruch erkannt. „Motion“ ist ein Bewegungsmelder, der sogar kleine Tiere wie Katzen ignorieren kann. Und „Window“ kann erkennen, ob das Fenster gekippt oder vollständig geöffnet ist.

Erweiterbar mit einer Kamera


Es gibt zusätzliche Erweiterungen, unter anderem die Module „Siren“ und „Camera 2.0“ (kaufen). Das „Siren“-Modul ermöglicht, bei Bedarf einen lauten Alarm auszulösen, während die „Camera 2.0“ Bilder und sogar Videos direkt auf dein Smartphone überträgt. Anders als die anderen Module benötigt die Kamera jedoch eine separate Stromversorgung. Zusätzlich kann man die Kamera als intelligenten Bewegungsmelder nutzen, indem man die Bildbereiche markiert, in denen nach Bewegung geschaut werden soll. Auch die Empfindlichkeit kann eingestellt werden. Durch den Infrarotsensor funktioniert das auch bei absoluter Dunkelheit.

Die aufgenommenen Videos werden sicher in der Cloud gespeichert. Bei der Aufzeichnung von 30-Sekunden-Clips belaufen sich die Kosten auf 10 EUR pro Jahr. Das Abonnement kann ganz bequem über die zugehörige App abgeschlossen werden. Ohne ein Abonnement hat dennoch die Möglichkeit, Live-Bilder und -Töne anzusehen oder die Kamera als Bewegungsmelder zu verwenden. In Anbetracht des gebotenen Komforts und der vielfältigen Funktionen halte ich diesen Preis für absolut angemessen.

Beispielaufnahme der Camera 2.0
Beispielaufnahme der Camera 2.0. (kaufen)

Firmware-Updates und Push-Benachrichtigungen

Die kleinen Geräte erhalten sogar regelmäßige Firmware-Updates. Dies ist notwendig, da die Erkennung nicht immer zu 100% korrekt funktioniert. An diesem Punkt wird noch gearbeitet.

Die Sensoren werden über einen zentralen Dienst ausgewertet und die Informationen werden an die App und die Webseite weitergegeben. Eine typische Push-Benachrichtigung an mein Handy lautet: „Es scheint, als ob gerade jemand nach Hause gekommen ist„.

Ist das sicher?

Wenn man seine Wohnung oder sein Haus mit dem Internet vernetzt, stellt sich natürlich die Frage nach der Sicherheit. Theoretisch gibt es keine absolute Sicherheit. Jedes System kann eine Sicherheitslücke haben oder das eigene Passwort könnte leicht zu erraten sein, z.B. „1234test“. Laut av-test.org (PDF) gehört Gigaset Elements jedoch zu den sichersten Systemen auf dem Markt. Alle Verbindungen, vom Server bis zu den Apps, sind verschlüsselt.

Perfekt für Kontrollfreaks

Falls Sie immer genau wissen möchten, wann Ihre Partnerin nach Hause kommt oder wer während Ihres Urlaubs Ihre Wohnung betreten hat, werden Sie dieses System lieben. Sie können sogar Telefonnummern für bestimmte Ereignisse hinterlegen, die Sie direkt aus der App anrufen können. Es werden nur Benachrichtigungen gesendet, es wird niemand automatisch angerufen.

Die App von Gigaset Elements
Die App von Gigaset Elements

Meine Meinung

Persönlich hatte ich zu Beginn einige Schwierigkeiten bei der Kalibrierung. Der Türsensor war zu empfindlich eingestellt, was zu Fehlalarmen führte. Zudem hatte ich einen Totalausfall, bei dem die Basisstation plötzlich keine Geräte mehr finden konnte, wodurch ich alle Geräte neu verbinden musste. Es wird empfohlen, die Sensoren nicht in feuchten Bereichen zu verwenden. Dies könnte das Problem mit meinem Window-Sensor erklären, der im Badezimmer installiert war.

Hervorragende App

Die App ist hervorragend gestaltet. Sie ist intuitiv zu bedienen und bietet eine klare Übersicht über die verschiedenen Zustände. Zudem ist sie in der Lage, Push-Benachrichtigungen zu senden, was sehr praktisch ist, um sofort über Aktivitäten in der Wohnung informiert zu werden.

Fazit

Gigaset Elements ist ein spannendes und technisch hoch entwickeltes System, das noch ein paar Kinderkrankheiten hat. Die Potenziale sind allerdings enorm. Für Menschen, die ihr Zuhause ständig im Auge behalten möchten oder sich einfach sicherer fühlen wollen, wenn sie unterwegs sind, ist es eine interessante Lösung. Wenn die Firmware-Updates weiterhin regelmäßig kommen und die Kinderkrankheiten behoben werden, könnte dies eine tolle Möglichkeit für ein intelligentes und sicheres Zuhause sein. Der Preis von 200 EUR (kaufen) für das Starterpaket ist allerdings nicht gerade gering.


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Kommentare

3 Antworten zu „Gigaset Elements: Alarmanlage mit App und Kamera“

  1. Avatar von Andy
    Andy

    Hört sich ja prinzipiell nicht übel an. Aber… was macht die Anlage mit den Infos?

    Gesetzt den Fall es würde jemand tatsächlich einbrechen und man hat die Anlage vorher ausreichend genau kalibriert, dass man sich auf die Korrektheit des Events „Fenster wird geöffnet während man nicht da ist“ verlassen kann, was passiert dann?

    Gibt es einen automatischen Anruf bei der Polizei? Spricht da eine Stimme „vom Band“, dass eingebrochen wird? Ist das System der Polizei überhaupt bekannt, dass sie einem solchen automatisierten Anruf glauben würde? Gibt es ein akustisches Signal in der Wohnung?

    Das sind alles überhaupt die Aspekte, die das System brauchbar machen. Wäre echt cool, wenn du hierzu noch ein paar weitere Informationen ergänzen könntest.

    1. Avatar von Marc
      Marc

      Man kann nur Nummern hinterlegen, die man aus der App anrufen kann. Automatisch passiert da gar nichts. Es ist also mehr eine gewisse Sicherheit, die man sich mit den Geräten erkauft. Eine „echte“ Alarmanlage würde per Callcenter sicherlich auch zuerst dich anrufen. Von daher ersparst Du dir den Zwischenschritt und kann anhand der Informationen evaluieren, was du tust. Ich habe das mal im Artikel geändert.

      Da alle Kommunikationswege verschlüsselt sind wird es schwer, dass man das hacken kann. Dann lieber „Mission Impossible“-mäßige Tricks anwenden. Aber mal im Ernst: Wenn einer in die Wohnung rein will, dann kommt er auch rein und nimmt auch alles mit. Man weiß es dann nur etwas eher. ;-)

      Es gibt auch das Modul „Siren“, dass dann ein akustisches Signal ausgibt, wenn es Alarm gibt. Das verlinke ich zusammen mit dem Modul „Camera“ auch noch im Artikel. Beides stand mir leider nicht zur Verfügung.

  2. Avatar von ben_
    ben_

    Hihi. Das ist lustig. Rate mal, welche sympatische kleine Gesellschaft für digitale Pracht, die Webseite zum Start der Produktreihe gebaut hat. Auf Basis von WordPress, wohlgemerkt. :D

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