Als Dropbox 2008 als „Festplatte im Internet“ erschien, war das ein großer Schritt für uns alle. Endlich konnten wir Dateien bequem per App unter macOS, Windows und später iOS und Android synchronisieren und mit anderen teilen. Bis heute bleibt Dropbox als neutraler Anbieter neben Google Drive, OneDrive und iCloud eine Option. Trotzdem habe ich heute – nach 12 Jahren – mein Dropbox-Plus-Abo mit Packrat (unbegrenzte Wiederherstellung) und 2 TB Speicher gekündigt.
Warum ich damals für Dropbox Plus bezahlt habe
Früher war es fast ein Hobby, Leute zu Dropbox einzuladen: Für jede eingeladene E-Mail-Adresse, mit der ein kostenloser Account angelegt wurde, gab es zusätzlichen Speicher. So kam ich auf 30 GB kostenlosen Speicher.
Im Urlaub auf Hawaii 2013 bekam ich allmählich Angst um meine Fotos. Die Datenmengen wuchsen, und 30 GB reichten nicht mehr, vor allem da ich dort auch Bilder und Videos speicherte. Also entschied ich mich, 138 US-Dollar im Jahr zu investieren. Später wurde der Preis auf 158,88 US-Dollar erhöht. Insgesamt habe ich bis heute 1.781,28 US-Dollar gezahlt. Besonders wichtig waren mir damals Fotos und Videos von Kindern sowie MP3s.

Heute nutze ich Apple iCloud für Bilder und Videos
Nach der Preiserhöhung lud ich nach und nach all meine Fotos und Videos in die iCloud hoch und verwalte sie seitdem dort. Zum Einsatz kommt ein Familienabo mit gemeinsam genutzten 2 TB. Die Gründe:
- Ich mache Fotos und Videos ausschließlich mit dem iPhone.
- Der Upload in die iCloud erfolgt automatisch – ohne zusätzliche App.
- Die Fotos-App unter macOS und iOS ist für mich ideal.
- Beim Familienabo kann man die 2 TB teilen, ohne dass andere auf die eigenen Daten zugreifen.
Weder die Dropbox-App noch die Software meines Synology-NAS können in Sachen Geschwindigkeit und Komfort mit der Apple-Fotos-Lösung mithalten.
Warum ich Dropbox gekündigt habe
Ich hätte theoretisch meine restlichen Daten weiterhin bei Dropbox lassen und nur Fotos/Videos in der iCloud verwalten können. Dennoch drückte ich auf den „Kündigen“-Button aus folgenden Gründen:
- Dropbox hat das Produkt zunehmend verkompliziert. Ich liebte die Einfachheit.
- Der Fokus auf kollaboratives Bearbeiten von Dokumenten war für mich unnötig.
- Abgesehen von Bildern, Videos und Google-Dokumenten habe ich kaum andere Dateien, die synchronisiert werden müssen.
- In 12 Jahren wurde der Preis mehrfach erhöht, ohne dass ich mehr Speicher bekam.
- Auf meinem Mac nutzte ich die Dropbox-App längst nicht mehr – ich griff ausschließlich über den Browser zu.
Was ich an Dropbox vermissen werde
Ein großer Vorteil war immer die Neutralität:
- Speicherstände von EmuDeck synchronisieren? Kein Problem mit Dropbox.
- Automatische Synchronisation auf dem Synology-NAS? Dropbox war oft zuerst unterstützt.
- Apps, die ihre Dateien direkt in der Cloud ablegen? Auch da war Dropbox häufig erste Wahl.
Mittlerweile ist Google Drive aber auf ähnlichem Niveau, und immer mehr Apps setzen für macOS/iOS direkt auf iCloud.
Am meisten werde ich “Packrat” vermissen, die unlimitierte Wiederherstellung. Statt nur 30 Tagen konnte ich Dateien bis ins Jahr 2012 wiederherstellen – zumindest über die Dropbox-Weboberfläche. Diese Funktion ist heute nicht mehr buchbar und wurde damals über Umwege genutzt, um effektiven unbegrenzten Speicher zu sichern.
Goodbye Dropbox
Irgendwie endet damit ein Stück Internetgeschichte für mich. Die kostenlosen 30 GB reichen jetzt für Speicherstände von EmuDeck und mein Minecraft-Map-Backup. Für alles andere müssen nun iCloud und das NAS genügen. Denn einen Cloudspeicher brauche ich. Denn Familienbilder würden bei einem Brand oder Hochwasser auf einem NAS zu Hause für immer weg sein.
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