Dank eines LinkedIn-Posts von Marc Quambusch, meinem damaligen Chef bei MTV Game One, habe ich ein neues Wort für ein Phänomen gelernt, das ich bisher nicht benennen konnte: Entlastungsdepression.
Wie ich Entlastungsdepressionen erlebe
Zu jeder Lebenssituation fällt mir ein passendes Deichkind-Zitat ein. Am Wochenende wurde der Rasen gelüftet, Sekiro ist durchgespielt, das Workout abgehakt, die Kinder sind geduscht, und mein Blog verlinkt keine toten URLs mehr. An diesem Punkt passt Deichkinds Song Die Welt ist fertig perfekt.
Doch nach intensiven Belastungsphasen passiert es mir manchmal, dass ich in ein Loch falle, wenn plötzlich nichts mehr zu tun ist. Dann setzt ein mentales Ping-Pong ein: Ich spüre Druck, mich zu entspannen – weil ja bald wieder Montag ist. Paradox, oder? Ich kenne das auch nach Weihnachten, wenn der Feiertagsstress vorbei ist und plötzlich Leere einsetzt.
Was mir hilft, da herauszukommen
Ich glaube, dass Kreativität nur durch Langeweile entsteht. Wenn mein Kopf gezwungen wird, in den Standby-Modus zu gehen – ohne Bildschirm, ohne Ablenkung, vielleicht durch Gartenarbeit –, dann passieren oft wunderbare Dinge.
Deshalb lasse ich mich bewusst in diese Langeweile gleiten und halte sie aus. Und dann passiert etwas: Ich beginne, mich über Kleinigkeiten zu freuen. Der Rasen wächst, mein virtueller Garten (aka Blog) sieht schick aus, ich liege unter einer warmen Decke, während es draußen Minusgrade hat.
Dankbarkeit hilft. Und auch ein nach innen gerichtetes Schmunzeln. Nach einer Weile setzt dann die echte Entspannung ein – und die dunklen Wolken der Entlastungsdepression verziehen sich. Und der Belastungspeak unter der Woche muss definitiv nach unten gesetzt werden.
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