Death Stranding 2: On the Beach nimmt sich alles, was im ersten Death Stranding noch nicht richtig funktioniert hat, und verwandelt es in eine fantastische Erfahrung rund ums Vaterwerden und -sein. Vieles wird erklärt, manches ergibt endlich Sinn – aber vor allem: Es macht einfach deutlich mehr Spaß. Man kann es leider nur exklusiv für die PlayStation 5 Pro und PlayStation 5 Amateur kaufen.
Death Stranding 1 war nicht mein Fall
Im ersten Teil vernetzt man als dystopischer Paketbote zu Fuß Bunker miteinander, während man versucht, der abstrusen Geschichte über die Beached Things (BTs) zu folgen – Wesen zwischen Leben und Tod, die aus dem Beach heraus die Welt terrorisieren. Als Netflix-Serie hätte ich das nach zwei Folgen abgebrochen. Das Gameplay bestand größtenteils daraus, Pakete durch unwegsames Gelände zu schleppen. Nur selten durfte man in etwas unbeholfener Metal Gear Solid-Manier kämpfen.
Technisch war das Spiel aber brillant: Die Zwischensequenzen, Charaktere und die Grafik auf der PS4 waren erstklassig. Besonders der asynchrone Multiplayer, bei dem man Brücken und Fahrzeuge anderer Spieler nutzen konnte, hat perfekt funktioniert.

Death Stranding 2 genießt man lieber auf super easy
Ich habe auf dem Schwierigkeitsgrad „Story“ gespielt. Denn mir war klar: Das Herumlaufen mit tonnenschweren Paketen macht mir nicht mehr Spaß, wenn mich auch noch ein BT erwischt. So konnte ich die Nebenquests ignorieren und mich voll auf die Story konzentrieren – eine sehr gute Entscheidung.
Wieder als Sam Porter Bridges, gespielt von Norman Reedus, leben wir glücklich mit Baby Lou, dem BB aus Teil 1, in unserem Bunker. Doch Fragile (Léa Seydoux) steht plötzlich in der Tür und sagt: Sam muss wieder liefern – weil … na ja, ist halt so.
Während er durch Mexiko zieht, passiert das Undenkbare: Der Antagonist tötet Baby Lou. Ja, wirklich. Trotz Trauer müssen wir wieder die Welt vernetzen – diesmal ganz Australien – indem wir USB-Sticks in Terminals stecken. Das alles passiert aus einem fliegenden U-Boot heraus. Klingt irre? Ist es auch. Aber es macht wahnsinnig Spaß! Das Pacing stimmt diesmal von Anfang bis Ende. Je weiter man spielt, desto besser wird es. Wer sich spoilern will, zieht sich einfach den Trailer rein:
Das technisch beeindruckendste Videospiel, das ich kenne
Ich bin Grafik-Nerd – für Leute wie mich wurde der Fotomodus erfunden.
Der technische Unterbau stammt wieder von der Decima Engine aus den Horizon-Spielen von Sony. Man merkt das sofort: perfekt animierte Figuren, realistische Gesichter und atemberaubende Landschaften.
Wenn die Sonne über die Hügel scheint, Schatten realistisch fallen und alles butterweich mit 60 FPS läuft, dann freue ich mich jedes Mal wie ein kleines Kind. Der Performance-Modus ist erstaunlich stabil – selbst auf meiner PlayStation 5 Amateur.
Ich sitze drei Meter entfernt vor einem 77-Zoll-OLED mit VRR und mir ist nie negativ aufgefallen, dass die Auflösung zugunsten der Bildrate reduziert wurde.
Ich habe mir sogar extra den albernen Hut im Spiel aufgesetzt, um zu prüfen, ob die Zwischensequenzen in Echtzeit berechnet werden – und ja, das werden sie (meistens).

Mehr Action, weniger Schlepperei
Was dem Spiel richtig guttut: mehr Action im Stil von Metal Gear Solid V und mehr Fahrzeuge statt ewigem Fußmarsch. Dank letzterem machen mir auf dem Fahrersitz die technisch brillant umgesetzten Fluten und Erdbeben nichts aus. Die Kämpfe machen Spaß – auch wegen der verrückten Waffen. Und die Nutzung von Fahrzeugen nimmt dem Spiel das größte Problem des Vorgängers: das stundenlange Laufen. Wer Teil 1 genau deshalb abgebrochen hat, kann aufatmen: Kojima hat das komplett gedreht.
Musik und Tanz als zentrales Element
Musik spielt diesmal eine große Rolle – nicht nur atmosphärisch, sondern auch inhaltlich. Neue Songs setzen langsam ein, wenn man den nächsten Bunker erreicht. Und das funktioniert fantastisch!
Zum Glück gibt’s weniger Gejaule von Woodkid – meine Güte. Dafür liefert CHVRCHES wieder großartig ab. Nur Story of Rain von Woodkid fand ich wirklich stark – läuft im Abspann, wo er zum Glück nicht selbst singt. Dafür tanzen die Figuren. Ja, wirklich. Das muss man gesehen haben. Und die riesigen Babys und Gitarren-Battles. Aber wenn ich noch einmal „Horizon Dreamer“ höre muss, springe ich aus dem Fenster!

Kein Spiel für alle – aber genau meins
Death Stranding 2 gibt vom ersten Moment an Vollgas – in Gameplay, Stimmung und Story. Alles greift ineinander, und dank der Fahrzeuge macht das eigentliche Spielprinzip jetzt richtig Spaß: Von A nach B kommen, Pakete abliefern – aber diesmal mit Freude auf dem Rücksitz. Deswegen: Death Stranding 2: On the Beach noch heute günstig kaufen.
Wertung
Death Stranding 2: On the Beach: Kojima hat aus einem experimentellen, oft anstrengenden Konzept eine faszinierende, emotionale Reise gemacht. Für mich ist Death Stranding 2 das, was Teil 1 hätte sein sollen. – Marc
Schreibe einen Kommentar