Bioshock 1 war für mich einer der mutigsten 3D-Shooter der letzten Jahre. Der Schauplatz, die Stadt Rapture auf dem Meeresboden, ist eine gescheiterte libertäre Utopie, die von den Ideen Ayn Rands inspiriert wurde – vor allem ihrem Hauptwerk Atlas Shrugged (als Buch kaufen).
Ein bekanntes Setting erwartet uns
Dort saugen gehirngewaschene Mädchen begleitet durch ihre riesigen und tödlichen Big Daddies den durch genetische Drogen mutierten Einwohnern von Rapture die letzte Lebensenergie ab. Nicht gerade was für Freunde von Wii Sports oder Call of Duty.
Dank einer genialen Handlung mit einem der vielleicht besten Storytwists der Videospielgeschicht blieb mir Bioshock nicht zuletzt auch wegen seinem amerikanischen Art-Déco-Stil der 1930er Jahre grafisch, spielerisch als auch emotional stark im Gedächtnis.
Taucht ein in die Welt von Rapture
Ähnlich wie schon bei Teil 1 sollte man sich vor dem Spielen so wenig wie möglich über den Plot anlesen sondern einfach im wahrsten Sinne des Wortes in die Welt von Rapture eintauchen. Ich habe mich sofort wie Zuhause gefühlt in Rapture, dass man nun 10 Jahre nach dem Ereignissen des Vorgängers betritt. Diesen sollte man also besser gespielt haben, denn ein gewisses Vorwissen wird definitiv vorausgesetzt.
Who is your Daddy?
Man startet als Big Daddy und als solcher ist man natürlich erstmal auf der Suche nach einer Little Sister, die man bei ihrer Arbeit beschützen kann. Das ist auch eine zentrale Neuerung des zweiten Teils: Man hat die meiste Zeit eine Little Sister auf seinem Rücken die einem den Weg zu Leichen mit „Adam“ zeigt. Adam ist die Basis für den Ausbau der eigenen genetischen Fähigkeiten und leider möchte jeder der ausgeflippten Einwohner einen Teil davon abhaben. Deswegen wird die Little Sister sofort aus allen Richtungen angegriffen, sobald wir sie neben die Leiche abgesetzt haben. Dann bricht die Hölle los und man muss sie mit allen Mitteln verteidigen.
Hacken macht höllisch viel Spaß
Aber durch das neue Hackingsystem ist es viel einfacher sich die Umwelt zunutze zu machen. Es bereitet einfach sehr viel Freude, einen solchen Angriff vorzubereiten in dem man kleine Geschütztürme geschickt platziert und vorher natürlich alle Sicherheitskameras und stationären Raketenwerfer per Hack auf seine Seite gebracht hat. Neue Waffen und neue Plasmide gestalten das Chaos dann noch kreativer. Am schönsten Fand ich es, wenn ich große Gegner mit dem Hypnotize-Plasmiden gegeneinander aufhetzten konnte und sich das Problem ohne mein Zutun ganz von alleine löst.
Höhere Schwierigkeitsgrade motivieren
Als Tipp kann ich nur empfehlen den ersten und zweiten Teil von Bioshock auf „Hard“ zu spielen. Man bekommt so viel mehr Respekt vor den anderen Big Daddies und ist auch bei normalen Gegner darauf angewiesen, seine Plasmide und Waffen geschickt zu kombinieren und nicht wie eine One-Man Army mordend durch Rapture zu laufen. Erst dann entfaltet sich die wahre Tiefe des Spielsystems mit all seinen Möglichkeiten und muss einen großen Teil der Gegner einfach umlaufen. Wie schon bei der Halo-Reihe merkt man erst auf den hohen Schwierigkeitsgraden diese Feinheiten des Spielsystems.
Nicht schlechter als Bioshock 1
Bioshock 2 ist mittlerweile schon für unter 15 EUR für Xbox360, PlayStation 3 und den PC erhältlich. Wer den Vorgänger gemocht hat, sollte hier auf jeden Fall zuschlagen denn er kein Stück schlechter als Teil 1. Atmosphärisch habe ich dieses Jahr bis auf Alan Wake nichts besseren gespielt. Die PlayStation 3 Version hat allerdings wie schon der Vorgänger wieder grobe technische Schwächen gegenüber der PC und Xbox 360 Version.
Wertung
Bioshock 2: Besseres Gameplay, bessere Story, bessere DLCs und bessere Grafik als Teil 1. Leider ist es aber nur dasselbe noch mal. Daher ist es nur ein guter zweiter Teil. – Marc
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