Google OS


Google OS is booting

Gibt es das Google OS wirklich? Damals im Jahre 1999 war es einfach unglaublich: Die Suchmaschine »Google« bestand nur aus einem Suchfeld und einem Absenden-Button und lieferte bessere Ergebnisse als fireball, yahoo und altavista zusammen. Bald war Google kaum noch wegzudenken. Wenn es mal nicht erreichbar war, hatte ich schon den Telefonhörer in der Hand um meinen Internetprovider anzurufen, dass das Internet nicht geht. Denn ohne Google ist das Netz eigentlich nicht mehr zu bedienen. Wir wären förmlich wirklich »blind« ohne Google.

Keine Sorge, GoogleOS bzw. Google Operating System ist bis jetzt nur ein Photoshop-Gag. Aber wenn man sich die letzten Entwicklungen mal ansieht, dann könnte das irgendwann mal Realität sein.
Seit neustem ist Google bzw. googeln sogar ein Wort der deutschen Sprache geworden. »Googeln« steht im Duden.

Google hätte sich vielleicht auf dieser innovativen Idee ausruhen können. Aber sie haben in der Vergangenheit wirklich nützliche Sachen erschaffen oder aufgekauft und verändert indem sie es kostenlos anbieten. Deswegen stelle ich mal die interessantesten Dienste vor. Einige kennen ein paar vielleicht noch nicht.

GoogleMail

Vielleicht der bekannteste Dienst ist GoogleMail oder GoogleMail. 2.5 GB Speicherplatz der jeden Tag mehr wird und ein aufgeräumtes funkionelles Interface machen den Traum war, seine gesamten eMails immer und überall dabeizuhaben. Geniale Funktionen wie die Konversationsansicht oder das Kontakte beim Eintippen in die Empfängerzeile automatisch vervollständigt werden sind genau so wenig wegzudenken wie google.com selber. Ich habe sämtliche eMail-Adressen die ich hatte an meine neue GoogleMail-Mailadresse weitergeleitet und sämtlicher Spam wurde rausgefiltert.
Noch ist GoogleMail in der Beta-Phase und man muss eingeladen werden, damit man einen Account bekommt. Wer noch keinen hat, soll sich melden. Noch habe ich 80 Einladungen frei.

GoogleTalk

GoogleTalk ist die Antwort auf Skype und ICQ. Gerademal 910kb ist das Programm groß und lebt dann als kleine Sprechblase im Infobereich der Taskleiste. Man meldet sich mit seinem GoogleMail-Account an (nicht wahr, Herr Püttschneider?) und dann durch kleine Popups rechts unten auf dem Bildschirm über den Eingang neuer GoogleMails informiert. In der Hauptansicht listet GoogleTalk dann die bekannten GoogleTalk-Kontakte die man dann über ein Headset anrufen kann oder mit ihnen chatten darf. Das Interface ist auch hier absolut aufgeräumt und kein Button ist zu viel. Das ganze basiert auf dem Jabber-Netzwerk so dass man das System auch mit Miranda oder diversen anderen Clients wie iChat nutzen kann. Da ihr einen GoogleMail-Account benötigt, müsst ihr erst dort eingeladen worden sein. Mittlerweile haben sich jede Menge Leute in meiner Liste eingefunden und ich vermisse fast niemanden mehr.

Picasa 2

Google kaufte vor einiger Zeit Picasa auf. Im Prinzip ist Picasa nichts weiter als ein sehr schneller Bildbetrachter der eure Festplatte gezielt nach Fotos durchsucht und überwacht. Auch hier ist das Interface wieder der Hauptpluspunkt. Denn was will man eigentlich mit Digitalen Fotos machen die man auf der Kamera hat? Genau, von der Kamera runterladen, ggf. optisch aufbessern, archivieren und schnell per eMail verschicken. Willkommen bei Picasa 2.
Per Knopfdruck holt man die Bilder schnell von der Kamera runter. Dann kann man im Programm per Knopfdruck rote Augen durch Blitz entfernen oder Kontrast und Helligkeit so wie 50 weitere sinnvolle Effekte anwenden. Das original Bild wird dabei nicht angerührt sondern es werden nur die Änderungen gespeichert. Nun kann man die Bilder noch beschriften. Das gleiche funktioniert auch mit Videos die per Mausklick sofort anfangen zu spielen ohne irgendwelche Ladezeiten.
Auch Picasa 2 arbeitet wunderbar mit GoogleMail zusammen. Man hat z.B. das Problem einer Person, nennen wir sie mal Jochen W. aus H. sämtliche peinliche Fotos der letzten Party zukommen zu lassen. Das wären dann so mal locker 100 Stück. Ich könnte sie versuchen zu zippen und dann an die eMail hängen oder erst die Auflösung klein rechnen oder, oder, oder. In Picasa wähle ich einfach die Bilder aus, die er bekommen soll und klicke auf das eMail-Symbol. Das Programm rechnet sie automatisch passend klein und verschickt sie direkt über meinen GoogleMail-Account. Noch einfacher geht es übrigens, wenn beide Personen Google Hello besitzen, eine Art FileSharing-Applikation für Bilder als Plugin für Picasa 2. Genau wie Picasa 2 ist Hello natürlich kostenlos.

GoogleReader

Der GoogleReader ist eine Onlineverwaltung und Betrachter für RSS-Feeds. Wenn man viele Seiten liest wie Spiegel.de, MarcTV.de, CNN.com oder die ganzen Blogs dann artet das schon fast in Arbeit aus. Dafür wurden RSS-Feed erfunden, die so richtig populär wurden als der Firefox sie als sog. LiveBookmarks einbinden konnte. Die meisten Feeds enthalten aber nicht nur die Überschrift und den Link zu dem Artikel sondern den kompletten Artikel selber. Hier kommt der FeedReader ins Spiel: gekoppelt an die Suchfunktion von Google wird das Web nach Seiten durchsucht die RSS-Feed enthalten. Diese kann man dann abonieren und jedesmal wenn ein neuer Artikel erscheint, wird dieser komplett mit Bildern dargestellt. Wenn also morgens 12 Leute was neues geblogt haben, dann kann man dort bequem durch die neusten Einträge scrollen. Wie eine Zeitung nur eben dass man die Inhalte vorher eingegrenzt hat. Das ganze ist wie so oft natürlich an einem GoogleMail-Account gekoppelt.

Nachfolger: Feedly

Personalized Google

Wenn man an seinen Rechner geht, dann würde man doch liebend gerne auf einen Blick sehen, was los ist. Habe ich neue eMails? Was hat Philipp geblogt? Hat jemand die USA angegriffen? Wie wird das Wetter morgen? Hat jemand was im Forum XY gepostet?

Genau das macht die personalisierte Googlehomepage. Dort kann man sich RSS-Feeds zu verschiedenen Themen übersichtlich auf der Googlehomepage zusammen stellen. U.a das Wetter, der GoogleMail-Account, Spiegel.de, die Foren-Feeds und alles was man gerne möchte. Viele Dinge sind auch vorgefertigt und man muss sie nicht per Hand eintippen. Das tolle ist natürlich, dass man sich nur dort einloggen muss wenn man mal gerade in Singapore ist und schon hat man alle seine Bookmarks mit Feeds auf dem Schirm. Meine Startseite die Spiegel.de verdrängt hat weil Spiegel.de nun als Feed drin ist.

GoogleMaps

Mit diesem Webdienst kann man sich Karten und Satellitenbilder von der ganzen Erde ansehen. Man kann zoomen und den Blickpunkt verschieben aber das wichtigste: Man kann suchen und schon springt zum gewünschten Punkt. Das ist im Moment zwar noch eine nette kleine Spielerei aber in Zukunft könnte dieser Dienst bald sehr wichtig werden. Wer genügend Rechnenpower hat, der kann sich auch GoogleEarth runterladen. Damit werden die Daten nicht nur Flach dargestellt sondern als 3D-Globus mit Höheninformationen. Die Sicht kann man da sogar noch kippen und schon sieht man, wie hoch die Niagarafälle wirklich sind.

GoogleDesktop

Wer gerne alles auf einen Blick haben will, für den ist die GoogleDesktopBar genau das richtige. Wie ICQ hängt sich die Leiste rechts auf euren Desktop und kann über diverse Plugins fast alles erdenkliche Anzeigen. Von RSS-Feeds über ein Scratchpad oder die GoogleMails bis hin zu der Temperatur eurer Grafikkarte kann man alles reinclippen was man möchte. Sogar GoogleTalk findet darin Platz. Außerdem indiziert das Programm auf Wunsch eure gesamten Dateien auf eurer Festplatte, um damit meine ich wirklich ALLE Dateien und lässt euch so schnell wie auf der Google-Homepage eure Dateien wiederfinden. Echt fantastisch. Danke für den Tipp, Henning.

Google Spreadsheet

Google Spreadsheet ist ein Excel im Browser. Man kann .xls importieren und auch wieder speichern. Der besondere Clou: Durch eine Userverwaltung können mehrere Leute auf das selbe Dokument zugreifen und verändern. Man muss es gesehen haben, um es zu glauben.

Google Docs

Google Spreadsheet hat Zuwachs bekommen: GoogleDocs, das »Online Word« ist da. Neben dem Im- und Export von diversen Formaten kann es genau wie Google Spreadsheets auf eine einfache Userverwaltung zurückgreifen: Wer per eMail eingealden wurde, darf miteditieren.

Das war es schon?

Nein, es gibt noch viel mehr aber das sind in meinen Augen die wichtigsten Dienste die Google momentan anbietet und die bei mir auch fast jeden Tag im Einsatz sind. Wer möchte kann aber auch einen Blick in die GoogleLabs werfen. Dort sind die neusten und zukünftigen Erfindungen gelistet. Angeblich ist es auch so, dass jeder Mitarbeiter 5% seiner Arbeitszeit für eigene Dinge aufwenden kann und darf dabei auch die Firmenressourcen nutzen. Dabei soll z.B. GoogleMail und der GoogleReader herrausgekommen sein.

Was kommt noch?

Zuletzt hat sich Google mit Sun zusammengetan die u.a. OpenOffice, eine kostenlose Alternative zu Microsoft Office, entwickelt haben. Theoretisch könnte es bald GoogleOffice geben. Was kommt dann? Wirklich GoogleOS?


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Kommentare

18 Antworten zu „Google OS“

  1. Avatar von Marc
    Marc

    Der Flashfilm erinnert mich irgenwie an August 2009: How Google beat Amazon and Ebay to the Semantic Web.

    Und mit dem GoogleOS lag ich gar nicht so daneben.

  2. Avatar von suicide
    suicide

    Was einst so cool war, wirkt heute nur noch kommerziell. Aber es ist wie es ist, ohne Google kommt man nicht weit im Internet.

  3. Avatar von normi
    normi

    Blogsuche vergessen

  4. Avatar von Chris
    Chris

    Der Google Kalender hat mich irgendwie noch nie so richtig überzeugt – kann aber auch daran liegen das ich keine Kalender brauche :)

    Aber jetzt gibt es das Google Notebook, und das ist genau das was ich schon lange gesucht habe.

  5. Avatar von Thomas
    Thomas

    Wahrscheinlich ist es ein alter Hut für dich, aber jetzt kann man auch Spreadsheets mit Google machen:

  6. Avatar von Thomas
    Thomas

    Heute abend zeigt der NDR einen halbstündigen Film über Google wie ich bei Spiegel online gelesen habe:

  7. Avatar von Marc
    Marc

    Es ist endlich da: ist Word und Excel online mit Userverwaltung. Noch zwei Programme die ich deinstallieren darf. Danke Google.

  8. Avatar von Kim
    Kim

    Hi, coole Infos – ähm und würde an GMail ebenfalls gerne partizipieren …
    Zu Googles Zukunft: Als erfahrener Calendariar und Spreadsheeder fehlt mir nur noch was für ToDos.
    Kim

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