Die schwulen Klappen


Achtung! Diesen Artikel stammt aus dem Jahre 2005. Meine Ansichten waren damals andere als heute. Ich möchte mich hier offiziell für den Beitrag entschuldigen.

Eines vorweg: Ich habe rein gar nichts gegen Schwule. Ich kenne genug und komme super mit ihnen aus. Aber manche Sachen sind einfach zu viel. Deswegen habe ich folgenden Beitrag geschrieben:
Manchen Männern ist vielleicht schon mal der Zettel, den ich oben fotografiert habe, in den Männerklos auf der Hauptebene in den Zähnen „S“, „T“ und „C“ in unserer schönen Uni Bielefeld aufgefallen. Die große Frage ist: Was verbirgt sich dahinter?

Ich habe alle Bilder in schwarz-weiß konvertiert weil wir uns hier schließlich auf einer öffentlichen Toilette bewegen.

schwule_klappen_uni_bi

Mir sind die erst aufgefallen, nachdem ein Kumpel von mir mal ein komisches Erlebnis auf einer dieser Toiletten hatte, auf das ich hier aber nicht weiter eingehe. Da sind mir zum ersten Mal die Löcher aufgefallen, die sich zwischen den beiden Kabinen befinden, und ein kleines Loch was einen direkten Blick aus der hinteren Kabine seitlich auf die Urinale gewährt.

Man kann nur mutmaßen was die Funktion dieser Klappen ist. Warum sind viele kleine Löcher drumherum? Welche Absicht steht hinter dem Loch, was direkt auf die Urinale gerichtet ist? Wer macht die Löcher? Und wieso werden manche Löcher mit einer Metallplatte zugenietet und manche nicht?

Auf der Homepage der des Autonomen Schwulenreferates der Uni Bielefeld werden die Klappen sogar ganz unten auf der Seite erwähnt. Das ganze ist kein Fake von mir, und die Bilder sind echt und keine Photoshopkunstwerke.

Hier wurde eines der Löcher mit einer Metallplatte zugemacht.

Genau schon wie die Sache mit dem AStA und den Plakaten finde ich, ist diese Geschichte auch eine Sache, über die man mal drüber sprechen muss. Solche Dinge gehören einfach nicht auf öffentliche Toiletten. Was wird denn da bitte gemacht? Anonymer Sex durch die Löcher hindurch?! Jungs, was geht da ab? Klärt mich auf!


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Kommentare

85 Antworten zu „Die schwulen Klappen“

  1. Avatar von Ana
    Ana

    Ja Nachricht zu früh abfeschickt… Total typisch, das niemand Kritik üben kann ohne gleich an den Pranger gestellt zu werden. Ich als Frau und Mutter einer kleinen Tochter, war schokiert über dieses Plakat. Wie schon erwähnt laufen dort Kinder rum. Unter anderem aus der angrenzenden Laborschule. Es ist Verletzung des Jugendschutzgesetzes. Es gibt ein Grund weshalb die Pornos in einem separaten Raum in einer Videothek stehen. Und das man nur über 18 in einen sex shop darf. Das mit den Klappen finde ich asozial. Wir leben in einer Gesellschaft wo es Regeln zu befolgen gibt. Das gilt für weisse, schwarze, hetero und homosexuelle, dick und dünne, jung und alt, und wie auch immer. Es ist eine Universität wo man sich weiterbildet. Wo sich ALLE Menschen frei bewegen können dürfen müssten. Inklusive alle Toiletten für den zweckmäßigen Gebrauch benutzen können. Zu verlangen in eine andere Etage zu gehen oder anderen Zahn nur weil man meint dort auf einer sehr gewöhnungsbedürftige Art und Weise sex haben muss, wofür diese Toiletten eigentlich gedacht sund? Ganz ehrlich, in Zeiten des Internets gibt es so viele Möglichkeiten seine sexuellen vorlieben auszuleben. So ein Unsinn das es die einzige Möglichkeit wäre sex zu haben. Es ist Respektlos… Wie will so eine Gemeinschaft denn respektiert werden, wenn sie sich so ausführt? Wir sind doch keine Neandertaler… Man darf doch auch nicht 100km/h durch die Stadt fahren nur weil man drauf steht. Tut euch doch zusammen und organisiert euch einen anderen Ort ausserhalb der Universität um eure Vorliebe auszuleben! Ist doch gar keine große Sache oder? Es scheint zumindest großes Publikum zu geben.

  2. Avatar von Stefan
    Stefan

    An „Ana und andere Moralapostel hier: Ich arbeite seit 30 Jahren an der Uni (mit Klappenkultur) und habe dort noch nie ein Kind im „Klappenbereich“ gesehen. Wozu auch, an die Uni kommt man nur mit nem Abi. Und wenn doch eines auftauchen würde – glauben Sie mir, die Schwulen sind allein schon durch historische Vorurteile bedingt, sehr daran interessiert, dass Kindern ihr Sexleben NICHT zugänglich gemacht wird! Dieses Leier-Argument, Kinder könnten durch irgendwas belästigt werden, wird immer dann vorgeschoben, wenn es darum geht, wieder mal (Homo-)Sexualität, ganz gleich wie sie aussehen mag, immer weiter bzw. wieder mehr einzuschränken! Das geht mit der seit einigen Jahren um sich greifenden Verbotsseuche ummehr, die – überspitzt formuliert – darin münden wird, dass wir nur noch in Watte gepackt, nur mit PC und Smartphone kommunizierend, herumlaufen…
    Es gibt nun mal Menschen, die Sex an anderen Orten als zu Hause machen wollen. Wenn sich zwei in eine Kabine, ein Gebüsch oder sonstwo dazu begeben, ist das deren Sache. Und – nix für ungut, lieber Marc – es ist schon mehr als seltsam, wie du dich akribisch gegen die „Klappen“ echauffierst und eine immense Energie dabei investierst. Genau so seltsam wie die Menschen, die ebenso akribisch nach Paaren in Büschen suchen, um sie dann der Polizei oder dem OA zu melden. Denn diese Leute suchen ja gerade Kabinen und Büsche auf, um NICHT entdeckt zu werden! Denn andernfalls könnten sie sich auch auf die Straße stellen. Daher unterstelle ich den hier postenden selbsternannten Sittenwächtern ein unterschwelliges Interesse an solchem (sexuellen) Geschehen, dass aber aus bestimmten Gründen nicht zugelassen wird. Und was man sich selbst nicht traut oder nicht sein will, dass dürfen – na? – genau! – die anderen auch nicht. Leute, lasst unser Land wieder ein bischen freier sein, fasst euch an die eigene Nase und LEBT, anstatt anderen vorzuschreiben, wie sie zu leben haben!!! Und was die sogenannte Sachbeschädigung angeht, wette ich mit euch, dass dieselben, die sich über Sprüche und ausgeschnittene Löcher mokieren, im nächsten Hörsaal die Bänke vollkritzeln!

    1. Avatar von Günter Auburger
      Günter Auburger

      Hallo Stefan,
      der Artikel ist zwar schon etwas älter, trotzdem will ich Dir antworten.
      Wir betreiben mit einigen Kollegen das schwul, lesbische Radio Magazin München bei Lora 92,4 München.
      In unserer Sendung am 6. Oktober 2016 habe ich den Pressesprecher des Polizeipräsidiums München im Interview zum Thema „Klappen“, angespornt durch eine Begebenheit, die in der Münchner Presse reichlich ausgeschlachtet wurde.

      Deine Antwort auf Ana trifft den Nagel auf dem Kopf, danke für diese Stellungnahme.
      Günter Auburger
      Redakteur und Moderator
      Uferlos-Magazin,
      das schwul,lesbische Radio-Magazin München
      bei Radio Lora 92,4 München

  3. Avatar von Arno
    Arno

    hi, weiß zwar nix von einem Plakat,
    aber Stefan hat sicher recht: der grün-alternative Müll, dem wir dauernd ausgeliefert sein müssen, Blümchensex vom Ende des 19. jahrhunderts, es reicht zum Glück endlich.
    Meine ich.

  4. Avatar von Ulrich Hille
    Ulrich Hille

    Gloryholes, also Löcher in den Wänden sind zum einen keine schwule Erfindung. Die gab’s auch schon zu Zeiten als mit Holzzäunen die Geschlechter getrennt wurden. Ich denke, solche Guck- oder Durchstecklöcher haben einen besonderen Reiz. Natürlich ist deren Vernichtung Sachbeschädigung. Bennis Theorien zu den dunklen Machenschaften hinter dem universitären oder allgemeinen Klappenwesen halte ich für an den Haaren herbeigezogen. Vielleicht war das mal ein Politikum die Löcher zu verkleistern, als es noch den Paragraphen 175 gab. Wer heute noch Löcher bohrt, ist ein Nostalgiker. Die Schwulen daten über soziale Medien oder gehen auf Parties. Sicher hatten Klappen einen spontanen und verbotenen Reiz und man kann auch den Schmutz dort geil finden, wenn man es nicht anders kennt. Jüngere Schwule kennen das im allgemeinen nicht mehr. Schwulsein ist in die gesellschaftliche Mitte gerückt. Klappen sind kein großes schwules Thema mehr. Vielleicht als Fetisch-Ort und/oder Porno-Location. Hetenmänner sollten vielleicht nicht ganz so fassungslos reagieren. .Wäre hinter dem Loch eine weibliche Person, würden einige alle Vernunft fahren lassen. Okay, es ist auch übergriffig, sie mit schwulen Sex zu konfrontieren zumal es heutzutage für einen schwulen Mann keine Klappe mehr braucht.

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